Was ist der Unterschied zwischen Haferflocken und Haferkleie?
Kaum jemand kennt sie nicht, die Haferflocke. Bei Kindern häufig nicht sehr beliebt, findet sie in Müslis oder beim Backen sehr viel Anklang. Weniger bekannt ist aber Haferkleie. Auch diese kann man in der Küche brauchen. In diesem Beitrag möchte ich daher erklären, was der Unterschied zwischen Haferflocken und Haferkleie ist und ob Sie beides daheim auch selber herstellen können.
Das sind Haferflocken und das steckt in ihnen
Haferflocken gelten Gemeinhin als sehr vollwertige Getreidemahlzeit und werden nicht selten auch als „Super-Food“ bezeichnet. Damit ist gemeint, dass in den Flocken sehr viele Ballaststoffe stecken und auch die Kohlenhydrate sehr komplex und langkettig (Mehrfachzucker) sind, sodass diese sehr gut sättigen.
Bei der Herstellung von Haferflocken wird grundsätzlich auf das volle Korn zurückgegriffen. Entfernt werden nur die nicht-essbaren Teile. Keimling und Schalen des Korns werden aber nicht (wie das beispielsweise bei Auszugsmehlen der Fall ist) ausgesiebt. In den Flocken ist also immer das Gute des ganzen Korns drinnen.
Meistens kommen Haferflocken in Müslis, Porridge oder Müsliriegeln vor. Auch beim Backen kann man sich dieser zunutze machen, beispielsweise mit Haferflocken-Keksen. Haferflocken stehen in feiner und grober Form zur Verfügung (also die volle Flocke als Großblatt oder in verkleinerter Version als Feinblatt). Haferflocken sind übrigens auch äußerst beliebt, bei der Herstellung von Babybrei (hier mehr dazu: Getreide für Babybrei selbst mahlen).
Wie entsteht Kleie aus dem Hafer?
Im Gegensatz zur Haferflocke wird bei der Haferkleie* nicht das gesamte Korn benutzt. Diese besteht lediglich aus dem Keimling, der Aleuronschicht und aus den Schalen des Korns – der Rest wird ausgesiebt. Vom Aussehen her erinnert Haferkleie eher an ein grob gemahlenes Mehl als an Flocken.
Die Kleie ist reich an Ballaststoffen und wichtigen Mineralstoffen. Der Nährstoffgehalt ist höher als bei anderen Vollkornprodukten aus Hafer, weil bei der Kleie eben nur diejenigen Teile verwendet werden, welche die besonders hochwertigen Vitamine, Mineralstoffe, Proteine und Ballaststoffe beinhalten. Wenn Sie so wollen steckt hier das beste des Haferkorns in hoher Konzentration drinnen.
100 Gramm Haferkleie enthält rund 15 Gramm Ballaststoffe und damit rund 50% mehr, als die Haferflocke. So können Sie die Haferkleie zum Beispiel nutzen:
- Bei Broten und Gebäcken
- In Müslis und Breien
- Als Zutat bei Gemüsepuffern oder Bratlingen
Das wichtigste ist, bei der Ernährung mit Haferkleie immer viel Wasser zu trinken. Das ist deswegen so wesentlich, weil es ansonsten zu Problemen mit der Verdauung und dem Darm kommen kann – bis hin zu einem möglichen Darmverschluss.
Was ist der Unterschied zwischen Haferflocken und Haferkleie?
Der große Unterschied zwischen Haferflocken* und Haferkleie liegt also in der Art der Verarbeitung des Hafers:
Während bei der Haferflocke der gesamte Teil des Haferkorns gewalzt wird, werden bei der Kleie nur der Keimling, die Schalen und die Aleuronschichte verarbeitet. Das führt im Endeffekt dazu, dass die wichtigen Kornbestandteile des Hafers in der Haferkleie höher konzentriert sind.
Das bedingt – trotzt der Tatsache, dass es sich nicht um Vollkorn im eigentlichen Sinn handelt – dass der Ballaststoffgehalt viel höher ist, als bei den Flocken. War Kleie früher eigentlich ein Nebenprodukt und hauptsächlich als Futtermittel für Tiere beliebt, spielt sie heute doch eine wichtige Rolle bei der Ernährung und findet sich sowohl in Müslis, Breien, Broten oder anderen Back- und Kochwaren wieder.
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Kann man Haferflocken und Haferkleie daheim selber herstellen?
Haferflocken* können Sie zu Hause an und für sich problemlos herstellen. Sie brauchen dazu aber ein spezielles Gerät, eine sogenannte Flockenquetsche. Diese besteht aus zwei Walzen, die den Hafer plattdrücken und somit die Flocken produzieren. Solche Quetschen sind in aller Regel Handmodelle, die am Tisch montiert werden – wie zum Beispiel dieses hier: Kornquetsche von Eschenfelder*.
Es gibt aber natürlich auch elektrische Flockenquetschen oder Kombi-Geräte (Getreidemühle und Flockenquetsche). Damit sich so ein Gerät auszahlt, sollte aus meiner Sicht der Bedarf an frischen Flocken aber sehr hoch sein.
Haferkleie* daheim selber herzustellen ist sehr schwierig, weil in der Getreidemühle daheim kein automatischer Siebprozess stattfindet (so wie das in einer echten Mühle der Fall ist). Sie können es aber folgendermaßen probieren. Grundvoraussetzung sind aber eine eigene Getreidemühle und ein Mehlsieb mit einer feinen Maschenweite:
- 1. Schritt: Mahlen Sie den Hafer auf einer mittleren bis mittelfeinen Stufe.
- 2. Schritt: Sieben Sie mit einem Mehlsieb mit einer Maschenweite von weniger als 1 mm das Mahlgut aus. Die Kleie wird dadurch aussortiert und fällt nicht durch das Sieb.
- 3. Schritt: Möchten Sie Kleie feiner haben, sollten Sie nun noch einmal nur die ausgesiebte Kleie bei feiner Einstellung durch die Mühle laufen lassen.
Das Ergebnis wird vermutlich nicht zu 100% perfekt sein aber Sie werden damit der echten Haferkleie schon sehr nahekommen. Diese können Sie nun weiter verarbeiten.
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