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Ihr Ratgeber über Getreide

Getreide zu Hause trocknen: Niemals zu feucht in die Getreidemühle

Wenn Sie zu Hause mit einer Kornmühle Getreide mahlen oder lagern möchten, dann sollten Sie das niemals zu feucht machen. Bei der Mühle kann das Mahlwerk verschmieren und bei der Einlagerung kann so binnen kurzer Zeit Schimmel entstehen. Daher erfahren Sie in diesem Beitrag wie Sie Getreide zu Hause trocknen können, auf was Sie dabei achten sollten und wie Sie dabei Schritt-für-Schritt vorgehen.

Das kann alles passieren, wenn Getreide zu feucht ist

Hier ein paar Probleme, die sich einstellen können, wenn Sie zu feuchtes Getreide verarbeiten oder lagern:

  • Das feuchte Getreide in der Getreidemühle kann verschmieren und schlieren bilden. Das ist für das Mahlwerk gar nicht gut und sollte schleunigst behoben werden. Vor allem bei einem Steinmahlwerk ist das lästig.
  • Bei der Einlagerung von feuchtem Getreide können sich sehr schnell Schimmel oder Pilze bilden.
  • Schädlinge haben bei feuchtem Getreide auch leichteres Spiel.

Die Restfeuchte von Getreide sollte übrigens unter 14% (bei Gewissen Getreiden auch darunter) betragen, wenn Sie es lagern oder verarbeiten möchten. Wie lange Getreide in etwa bei optimalsten Bedingungen lagerfähig sind, lesen Sie in dieser Tabelle ab:

GetreidesorteGeschätzte maximale LagerdauerAnmerkung zur Lagerung
DinkelBis zu 20 JahreRestfeuchte unter 12%
GersteBis zu 10 Jahre
HaferBis zu 4 JahreLagerung als Nackthafer
ReisBis zu 12 Jahre
RoggenBis zu 6 Jahre
Weizenbis zu 20 JahreRestfeuchte unter 12%

Getreide nimmt Feuchtigkeit auf, aber gibt diese auch wieder ab. Es atmet, das heißt es findet eine Feuchtigkeitsumverteilung im Getreidekorn statt und zum Teil auch ein Wasseraustritt. Das Getreide schwitzt dann. Diese Feuchtigkeit muss regelmäßig abgeführt werden, wenn sie auftritt, daher sind komplett luftdichte Behältnisse eher schlecht. Hier erfahren Sie übrigens alles Wichtige zum Lagern von Getreide.

So stellen Sie fest, ob das Getreide trocken ist

Trockenes Getreide knackt, wenn Sie es auf einer harten Unterlage mit einem Löffel zerdrücken. Feuchtes Getreide hingegen lässt sich plattdrücken, wie eine Haferflocke.

Wenn Sie trockenes Getreide mit einem scharfen Messer schneiden, spritzen die Teile auseinander. Feuchtes Getreide lässt sich wie Brot schneiden. Roggen sollte nach der Ernte mindestens 6 Monate gelagert werden.

Dinkelkörner

So sehen Dinkelkörner aus, bevor sie gemahlen werden. Sind sie zu feucht, sollten Sie natürlich vor der Lagerung und Weiterverarbeitung getrocknet werden.

So können Sie Getreide zu Hause trocknen

Wollen Sie den Feuchtegehalt von Getreide minimieren, gehen Sie wie folgt vor:

  • 1. Schritt: Legen Sie das Getreide sehr großflächig auf einer Unterlage aus (das können zum Beispiel ein oder mehrere Backbleche sein). Plastikfolie sollte es auf keinen Fall sein.
  • 2. Schritt: Legen Sie die Körner an einem dunklen Ort ab, der noch dazu geruchsneutral ist und keine stark riechenden Lebensmittel (Tee, Kaffee, Gewürze, etc.) beinhaltet.
  • 3. Schritt: Wenden Sie die Körner alle 2- bis 3 Tage, damit nicht immer dieselbe Seite unten liegt und Luft zu den Körnern kommt.
  • 4. Schritt: Nach etwa drei Wochen bis einem Monat können Sie die Körner zur langfristigen Aufbewahrung geben.

Bei Weizen, Gerste und Roggen stellt sich das Feuchtegleichgewicht (Ausgleichsfeuchte) dann ein, wenn die Kornfeuchte bei rund 14% liegt, eine relativen Luftfeuchte von 65% gegeben ist und die Korntemperatur bei circa 15 °C liegt. Das ist für die Lagerung nahezu ein Idealzustand.

Alternativ dazu können Sie das Getreide auch in den Backofen schieben. Tun Sie das bei rund 50 °C etwa 30 Minuten lang. Danach lassen Sie es am besten auskühlen. Wenn Sie Getreide allerdings längerfristig lagern möchten, sehe ich die Trocknung an der Luft aus meiner Erfahrung klar im Vorteil. Sie brauchen dabei natürlich Platz und Zeit.

Halten Sie in jedem Fall an dem Lager- und Trocknungsort die Temperatur und Luftfeuchte im Auge. Diese sollte 60- bis 65% bzw. etwa 12- bis 16 °C betragen.


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