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Ihr Ratgeber über Getreide

Roggenmehl selber machen: Alles zu Typen, Mühlen und Lagerung

Roggenmehl stellt eine willkommen Alternative zu Weizenmehl dar. Es ist längst nicht mehr so wie früher, dass Roggen hauptsächlich als Futtermittel Verwendung findet, sondern dient auch als Basis für Brote, Brötchen, Dinkelkeks und anderer Lebensmittel. In diesem Artikel gehe ich näher darauf ein, was das Spezielle dieses Getreides ist, wie Sie Roggenmehl selber machen können und welche Mühlen aus meiner Sicht dazu geeignet sind.

Was ist Roggenmehl und wozu wird es verwendet?

Roggenmehl wird- wie es der Name schon vermuten lässt- aus Roggen gewonnen. Es handelt sich um eine Getreideart aus der Familie der „Süßgräser“ und ist vorwiegend in den gemäßigten Breiten (also auch in unseren Gefilden) zu finden.

Man unterscheidet Sommer- und Winterroggen, wobei in Mitteleuropa eher der Zweitere einen höheren Stellenwert genießt.

Wie oben schon angedeutet, wird Roggen auch als Futtermittel verwendet, erfreut sich aber auch in mehliger Form in Backstuben privater- und gewerblicher Backstuben immer größerer Beliebtheit.

Meiner Erfahrung nach glauben manche Leute, dass Roggenmehl* keine Gluten enthält. Dem ist aber nicht so. Haben Sie eine Glutenunverträglichkeit, müssten Sie sich nach Alternativen umsehen. So eine Alternative könnte zum Beispiel Reismehl sein.

Welche Roggenmehl Typen gibt es?

Mehle aus Roggen (aber auch Weizen) haben verschiedene Typenbezeichnungen, die sich im Zufügen einer Zahl niederschlägt. Diese Zahl gibt an, wie viele Mineralstoffe im Mehl (noch) vorhanden sind. Die Einheit hierfür beträgt mg/100 g Mehl. Ein Mehl mit der Typenbezeichnung 405 weist also einen Mineralstoffgehalt von rund 405 mg pro 100 g Mehl auf.

Bezüglich Roggenmehl kennt man zum Beispiel folgende Typen:

  • 815: Hierbei handelt es sich um die hellste Mehlsorte bei Roggen. Aus dieser kann man Mischbrote und reine Roggenbrote produzieren. Geschmacklich heben sich Produkte aus Roggen deutlich von denen aus Weizen ab, weshalb viele auch umsteigen.
  • 997/1150: Dieses Roggenmehl ist dunkler als das 815er und wird sehr häufig gemeinsam mit Weizen zu Roggenmischbroten verarbeitet.
  • 1800: Hierbei handelt es sich um ist ein Roggenbackschrot ohne Keimlinge mit relativ hohem Mineralstoffgehalt. Nachfolgend gibt es nur mehr das Roggenvollkornmehl.

Darüber hinaus steht natürlich auch noch Roggen-Vollkornmehl zur Verfügung. Diese Mehle besitzen keine eigen Nummerierung bzw. Typenangabe, da hier das gesamte Korn (also das volle Korn- wie der Name schon sagt) zu Mehl vermahlen wird. Der Vorteil liegt hier ganz klar darin, dass Schale und innerer Keimling mit verarbeitet werden und gesunde Inhaltsstoffe (Fette, Vitamine, Mineralstoffe) so nicht verloren gehen.

Nährwertangaben in einer Tabelle

In der folgenden Tabelle habe ich die wichtigsten Nährwertangaben pro 100 Gramm Roggenmehl zusammengefasst:

Nährwerte pro 100 Gramm
Type 815
Type 997Type 1050Vollkorn
Energierd. 338 kcalrd. 329 kcalrd. 338 kcalrd. 326 kcal
Kohlenhydraterd. 71 grd. 68 grd. 67 grd. 60,7 g
Proteinrd. 6,9 grd. 7,4 grd. 8,9 grd. 9,5 g
Fettrd. 1,0 grd. 1,1 grd. 1,3 grd. 1,7 g
Ballaststofferd. 6,5 grd. 6,9 grd. 7,7 grd. 13,4 g

Hinweis: Diese Tabelle wurde nach Recherche im Internet nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Die Nährwerte können sich je nach Fertigung und Herkunftsland unterscheiden und wurden gerundet.

Roggenmehl selber mahlen

Typische Roggenkörner- auch diese können Sie in einer Getreidemühle selber mahlen und verarbeiten.

Roggenmehl selber mahlen: Mit einer passenden Mühle

Wenn Sie Roggenmehl selber machen, müssen Sie dieses nicht mehr im Handel kaufen und erhalten aus dem Basis Getreide frisches Vollkornmehl, das alle wichtigen Bestandteile noch innehat. Keine Lagerung! Kein Transport! Keine Zusätze!

Wenn Sie dieses Mehl sofort weiter verarbeiten, haben Sie meiner Meinung nach nur Vorteile und eine verhältnismäßig geringen Aufwand. Alles was Sie dazu brauchen, ist eine eigene Getreidemühle*. Diese gibt es in elektrischer oder manueller Form und mit unterschiedlichen Mahlwerken.

Grundsätzlich unterscheidet man Mahlwerke aus Stahl und Stein. Solche aus Stahl sind pflegeleichter, jedoch mahlen Sie nicht ganz so fein. Bein den Steinmahlwerken kann man noch zwischen Kunststein (Korund Keramik) und Naturstein unterscheiden. Diese mahlen feiner, bedürfen daher aber eines höheren Pflegeaufwandes und sollten nicht für Ölsaaten oder Gewürze verwendet werden.

Haben Sie bereits eine Küchen- oder Teigknetmaschine zu Hause, könnte auch ein spezieller Aufsatz reichen, den man dazu erwerben kann.

So gehen Sie beim Mahlen vor:

  • 1. Schritt: Stellen Sie den Mahlgrad an der Maschine ein. In der Regel gibt es die Einstellungen „Fein“ bis „Grob“. Feine Mehle sind glatt, gröbere Mehle sind griffig (hier mehr: Glattes oder griffiges Mehl verwenden?)
  • 2. Schritt: Füllen Sie die Roggenkörner in den Trichter der Mühle. Dabei sollten die Körner trocken sein. Sind sie zu feucht, verklebt die Getreidemühle mit Sicherheit.
  • 3. Schritt: Nehmen Sie die Getreidemühle* nun in Betrieb und lassen Sie den Roggen durchlaufen. Am besten stellen Sie darunter eine Schüssel auf eine Küchenwaage, dann wissen Sie immer gleich, wieviel Sie bereits gemahlen haben. Üblicherweise schaffen handelsüblich Mühlen für zu Hause etwa 100- bis 200 Gramm pro Minute.
  • 4. Schritt: Wenn Sie Ihre Getreidemühle nicht mehr benötigen, reinigen Sie diese. Wie das funktioniert steht in aller Regel in der Bedienungsanleitung beschrieben.

Hier habe ich noch drei weitere Getreidemühlen für zu Hause für Sie – sehen Sie sich die Modelle gerne auch im Detail an:

Letzte Aktualisierung: 29.03.2024, Bilder von amazon.de

Roggenmehl selber machen: Fazit & Zusammenfassung

Das Selber mahlen von Roggen bietet aus meiner Sicht viele Vorteile. Sie wissen, was Sie oben einfüllen und daher auch, was unten herauskommt. Grundvoraussetzung, dass Sie überhaupt Mehl daheim mahlen können ist aber eine ordentliche Getreidemühle*. Mahlen Sie nicht oft, tut es eventuell auch eine gute Handmühle.

Für was Sie sich auch entscheiden, ich persönlich ziehe das Selbstmahlen dem Kauf meist vor (auch wenn das nicht immer funktioniert und oft anders einfacher ist). Es handelt sich dabei um eine sehr schöne Arbeit, bei der man aus meiner Erfahrung heraus punkto Ernährungsbewusstseins das Gefühl bekommt, etwas Richtiges zu tun.

Wenn Sie noch auf der Suche nach einer Getreidemühle sind, mit der Sie Roggenmehl selber mahlen können, sehen Sie sich mein persönlich favorisiertes Modell hier im Detail an:

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KoMo Fidibus Medium Getreidemühle (360 Watt, Holz)*
  • 360 Watt, mahlt 100 Gramm Weizen pro Minute

Letzte Aktualisierung: 29.03.2024, Bilder von amazon.de


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