Mehl richtig lagern: Schutz vor Insekten, Schimmel und Pilzen
Nicht nur die Herstellung von Mehl sondern auch seine Aufbewahrung ist ein Thema, mit dem Sie sich etwas beschäftigen sollten. Es ist eine Frage der Hygiene und der Haltbarkeit, wenn das Mehl immer so aufbewahrt wird, wie es sollte. Daher erkläre ich in diesem Beitrag, wie Sie Mehl richtig lagern, ob die Temperatur dabei eine Rolle spielt und welche Behältnisse dazu aus meiner Sicht geeignet sind.
Was kann passieren, wenn man Mehl falsch lagert?
Mehl falsch zu lagern kann Auswirkungen auf die Haltbarkeit und die Hygiene haben. Folgendes kann passieren, wenn Sie es falsch aufbewahren:
- Geschmack: Aus einem relativ neutralen wird ein bitterer Geschmack. Ein Zeichen dafür, dass das Mehl nicht mehr zu verwenden ist.
- Geruch: Auch der Geruch ist ein Indikator dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist. Wird das Mehl ranzig, bekommt es eine leicht süßliche aber beißende Note. Das passiert immer dann, wenn das Mehl zu lange an der Luft liegt und mit dem Sauerstoff reagiert.
- Klumpen: Haben sich Klumpen gebildet, ist das Mehl offensichtlich zu feucht gelagert oder ist einmal mit Feuchtigkeit (aus der Luft) in Berührung gekommen. Außerdem ist das auch ein möglicher Hinweis auf einen Schädlingsbefall.
- Schimmel: Auch Schimmel ist immer wieder ein auftretender Hygienemangel, der bei falsch gelagerten Mehlen auftritt.
- Insekten: Mehlwürmer oder Mehlmotten sind auch übliche Probleme im Mehl. Erkennen kann man Motten auch oft daran, dass das Mehl in den feinen Fäden hängen bleibt.
Aufgrund der Tatsache, dass Mehl eine wertvolle Ressource ist, vor allem dann, wenn Sie es selber mahlen, sollten Sie daher auf eine korrekte und nachhaltige Lagerung großen Wert legen.
Mehl richtig lagern: diese Kriterien sind wichtig
In den folgenden Absätzen gehe ich auf das Aufbewahren von Mehl näher ein und gebe Auskunft zu Temperatur, Gebinden, Orten und der Helligkeit:
Welche Temperatur ist beim Lagern von Mehl ideal?
Die Temperatur ist beim Lagern von Mehl eine wichtige Sache. Im Umgebungsbereich einer normalen Küche oder der Speisekammer ist es heutzutage oft zu warm. Meist läuft die Fußbodenheizung permanent und nicht selten wird auch die Speis mit einer solchen ausgestattet obwohl das für die Lagerung vieler Lebensmittel nicht gerade ideal ist.
Mehl hat es gerne kühl aber wiederum nicht zu kalt. Die Temperatur sollte meiner Erfahrung nach im Bereich von etwa 13° bis 16° Grad liegen. Das ist ein Wert, der leicht unter dem der normalen Zimmertemperatur in Aufenthaltsräumen (20° bis 22°) liegt. Noch dazu sollte die Temperatur konstant sein und nicht extrem schwanken.
Wärme ist ein Faktor, der den Abbau der im Mehl enthaltenen Enzyme beschleunigt und den Verfall von Vitaminen begünstigt. Daher ist es umso wichtiger, dass das Mehl an einem kühlen Ort gelagert wird. Das kann zum Beispiel eine (unbeheizte) Vorratskammer oder ein Kellerraum sein. Auch direkte Sonneneinstrahlung gilt es klarer Weise zu vermeiden.
Sollte man Mehl dunkel lagern?
Ja, in jedem Fall. Der zweite Faktor neben der Wärme, der dem Mehl stark zusetzt, ist die Helligkeit. Auch diese bewirkt den schnelleren Enzym-Abbau und den Vitamin-Verfall. Geeignet erscheint mir daher in jedem Fall ein abgedunkelter Ort. bzw. eine Verpackung, die kein Licht durchlässt.
Haben Sie das Mehl in einem durchsichtigen Behältnis, könnten Sie auch einen lichtundurchlässigen Stoff bzw. ein Tuch darüber legen. Meiner Erfahrung nach sind aber die meisten Vorratskammern ohnehin entsprechend abgedunkelt, sodass diese oft zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Keine hohen Temperaturen und kaum Licht.
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Nicht umsonst wurde das Mehl in früheren Zeiten übrigens oft im Schlafzimmerschrank gelagert: Dort war es dunkel und die Schlafräume waren oft nach Norden hin orientiert, damit es schön kühl war (das Schlafzimmer gilt als Raum, in dem es ruhig auch etwas kälter sein darf).
Mehl luftdicht und feuchtigkeitsgeschützt aufbewahren
Ein weiteres Kriterium ist die Berührung mit der Luft. Wie ich oben bereits kurz umrissen habe, wird bei der Reaktion des Mehls mit dem Sauerstoff aus der Luft das Mehl mit der Zeit ranzig. Das sollten Sie – ähnlich wie bei einem Öl – am Geruch erkennen können.
Es ist daher aus meiner Sicht nicht verkehrt, Mehl, das länger aufbewahrt werden soll, in eine luft- und feuchtigkeitsgeschütztes Gebinde aus Glas oder Keramik umzufüllen. Wesentlich ist aus meiner Sicht dabei, dass dieses vor dem Einfüllen komplett trocken, staubfrei und sauber ist.
Punkto Feuchtigkeitsschutz ist zu erwähnen, dass dieser Schimmel und Pilze begünstigt. Das ist ein weiterer Umstand, der für ein dichtes Behältnis spricht. Achten Sie bei der Verwendung des Mehls beim Kochen oder Backen auch immer darauf, dass kein Wasserdampf in die Mehlpackung kommt. Daher das Mehl immer entsprechend weit weg von dampfenden Töpfen oder Pfannen entnehmen.
Die trockene Aufbewahrung von Mehl ist überhaupt eine der wichtigsten Vorkehrungen, die Sie treffen sollten. Das gilt vor allem bei dunklen Mehlen. Dieses hat einen sehr hohen Keimling- und Kornanteil und reift daher schneller. Nasses Mehl fördert auch das Einnisten von Ungeziefer
Zusammenfassung: Wo ist Mehl am besten aufgehoben?
Am besten ist Mehl zusammengefasst an einem Ort aufgehoben, der folgende Kriterien bestmöglich erfüllt:
- Konstante Temperatur, die weder zu hoch, noch zu niedrig ist (persönliche Empfehlung: 12° bis 16°)
- Möglichst abgedunkelter Raum
- Luftdichtes und Feuchtigkeitsdichtes Gebinde
- Nicht in der Nähe wärmeerzeugender Maschinen (Geschirrspüler, etc.)
- Fern von Lebensmitteln mit starkem Eigengeruch (Zwiebel, Kaffee, etc.)
Geeignete Behälter für die Aufbewahrung von Mehl
Ich bin ein Fan von Glas im Gegensatz zu Kunststoff. Daher ziehe ich Glasgebinde, wie zum Beispiel diese hier* der Aufbewahrung in Kunststoffboxen vor. Aber natürlich ist auch im Plastikbehälter eine gute Luftdichtheit und ein guter Feuchtigkeitsschutz in der Regel gegeben.
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Viele Leute lassen das Mehl einfach in der Ursprungsverpackung. Das ist natürlich auch möglich. Hier besteht aber die große Gefahr, dass die Packung nicht ordentlich und dicht verschlossen wird und so Mehlmotten leichtes Spiel haben. Eine Möglichkeit ist es, das Mehl in der Ursprungspackung in ein Behältnis aus Glas zu stellen.
Wie lange kann man Mehl lagern?
Es kommt dabei stark auf das Mehl und die enthaltenen Anteile an. In der Regel gilt: Je höher der Korn und Schalenanteil ist, desto kürzer ist auch die Haltbarkeit.
Vollkornschrot und Vollkornmehl enthalten eine hohe Anzahl an Keimlingen. Dadurch sind sie anfälliger und nicht selten werden diese Mehle schon nach wenigen Wochen ranzig. Im Optimalfall hält sich so ein Mehl meiner Erfahrung nach maximal zwei Monate. Daher: Schnell verbrauchen. Ohne Keimlinge erhöht sich die Lagerdauer geringfügig.
Deutlich länger halten dunkle Mehle, wie zum Beispiel Roggenmehl 1370. Diese weisen einen hohen Grad an Ausmahlung auf. Bei optimalen Lagerverhältnissen können solche Mehle schon einmal 8 Monate durchhalten. Ich empfehle aber auch hier einen rascheren Verbrauch nach bereits etwa der Hälfte der Zeit.
Am längsten Lagerfähig sind helle Mehle, wie zum Beispiel das Weizenmehl 405 oder 550. Diese halten im Maximalfall 1 1/2 Jahre oder noch länger. Der geringe Ausmahlungsgrad begünstig die lange Haltbarkeit.
Mehr Aufschluss über verschiedene Mehle und deren Nummern gibt übrigens meine Mehltypen Tabelle.
In aller Regel werden Sie meiner Meinung nach immer gut beraten sein, Mehl rasch zu verbrauchen. Horten Sie keine großen Mengen, weil das unweigerlich dazu führen kann, dass sich Schädlinge einnisten oder das es auf andere Art und Weise kaputt wird.
Gebinde für Mehl ansehen*Mehl richtig lagern – Fazit und Zusammenfassung
Aus meiner Sicht ist die Lagerung von Mehl recht einfach zu bewerkstelligen, wenn ein paar Dinge beachtet werden. Dazu zählt das Aufbewahren im Dunkeln, bei konstant mäßiger Temperatur und im Idealfall luft- und feuchtigkeitsdicht verschlossen. Gebinde aus Glas* sind dabei meine Favoriten.
Da Mehl außerdem sehr leicht fremde Gerüche annimmt, braucht es einen Aufbewahrungsort neben geruchsneutralen Lebensmitteln (Reis, Nudeln). Es neben Gewürzen oder Kaffee sowie Tee zu
lagern, kann ich (aus eigener Erfahrung) nicht empfehlen.
Hohe Mengen an Mehl daheim zu horten macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Auch wenn Mehle – je nach Produkt – bis zu 18 Monaten lagerfähig sind, heißt das nicht, dass bis dahin nicht irgendetwas passieren kann (und sei es das Einnisten von Mehlmotten).
Sehen Sie sich zum Abschluss ein Set aus Gläsern an, in denen neben Mehl auch andere Lebensmittel gelagert werden können:
- 6tlg. Set Vorratsglas Bera mit Edelstahldeckel silber-gebürstet, Vorratsdosen, Runddosen
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